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Von Prof. Dr. Bernd Jöstingmeier ( E-Mail: Joestingmeier@dimv.org )

Hier ein kurzer Erfahrungsbericht über meine Moderation von Online-Kreativitäts-Workshops:

Vor kurzem habe ich mehrere Online-Kreativitäts-Workshops moderiert.

Genutztes Videokonferenztool: Zoom.

Vorab durchgeführt: Problemdefinition. Motivierende Problemformulierung.

Vor der Anwendung der Kreativitätsmethoden: Entspannungsphase mit lustigen Memes.

Angewendete Kreativitätsmethoden: (1) Brainstorming; (2) Brainstorming-Variante Umkehrung; (3) Reizwort-Analyse; (4) Visuelle Konfrontation.

Ich habe die Ergebnisse in einer Word-Datei dokumentiert, die ich über Bildschirmteilung allen Teilnehmer*innen stets gezeigt habe (mit Ausnahme bei der Visuellen Konfrontation, bei der der Fokus auf den Bildern liegt) und den Teilnehmer*innen anschließend zur Verfügung gestellt habe.

Zusätzlich habe ich die Teilnehmer*innen aufgefordert, trotz meines Protokolls auch selbst mitzuschreiben, weil dies das Gehirn stärker aktiviert als das reine Zuschauen.

Mich persönlich hat erstaunt, dass auch bei einer Gruppengröße von lediglich 3 Teilnehmer*innen plus Moderator hervorragende Ergebnisse erzielt wurden. In der Fachliteratur werden oft 5 bis 12 Personen als optimale Anzahl genannt. Dies kann ich nach meinen Ergebnissen für Online-Kreativitäts-Workshops in Frage stellen.

Jede Gruppe hat eine große Anzahl von sehr kreativen und zielführenden Ideen entwickelt.

Feedback von Teilnehmer*innen: Es hat überraschend viel Spaß gemacht.

 

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Nachts gute Ideen sofort aufschreiben

Eine Grundannahme von Sigmund Freud war die Existenz eines Unterbewusstseins und eines Bewusstseins. Diese Überlegungen lassen sich auf die kreative Ideenfindung übertragen. Beispielsweise beschäftigen wir uns sehr lange mit einem wichtigen Problem und kommen (im Bewusstsein) auf keine Lösung. Anschließend arbeitet unser Bewusstsein jedoch stunden- und eventuell tagelang daran weiter, eine Problemlösung zu finden.

Wenn wir besonders entspannt sind, wie beim Schlafen und Duschen etc., dann ist die Durchlässigkeit zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein besonders hoch. Kreative Problemlösungen, die wir in unserem Unterbewusstsein entwickelt haben, können in diesem Moment ins Bewusstsein vordringen. Das ist dann der sogenannte Heureka-Effekt. Scheinbar haben wir plötzlich und spontan eine originelle zielführende Idee. In Wirklichkeit kann diese Problemlösung in langer Zeit von unserem Unterbewusstsein entwickelt worden sein.

Tauchen eine oder mehrere solcher Ideen nachts in Deinen Träumen auf und wachst Du dabei auf, solltest Du Dich unbedingt zwingen, diese Idee(n) sofort aufzuschreiben. Wenn Du nämlich glaubst, dass Du Dich am nächsten Morgen noch daran erinnern wirst, kann dies ein Irrtum sein. Dein Gehirn funktioniert diesbezüglich ähnlich wie die Festplatte eines Computers. Ideen und Träume können durch darauf folgende Träume überschrieben werden. Du kannst Dich dann möglicherweise am nächsten Morgen nicht mehr an Deine originellen Problemlösungsideen erinnern.

Daher solltest Du Deine Ideen nachts sofort aufschreiben. Am einfachsten ist das, wenn Du auf Deinem Nachttisch mehrere Zettel und einen Stift liegen hast. Ich selbst benutze zur Beleuchtung beim Schreiben gerne eine Taschenlampe oder eine schwache Nachttischlampe und nicht die Deckenlampe, weil durch starkes Licht der Bio-Rhythmus durcheinander gerät und Du vielleicht längere Zeit danach nicht mehr einschlafen kannst.

Ich selbst habe in meinem Leben bereits sehr viele Ideen auf diese Art und Weise aus der Nacht "gerettet" und konnte sie anschließend sehr gut nutzen. In dem Moment, wenn Du morgens Deinen Zettel siehst, wird Dir alles wieder einfallen. Wenn Du jedoch keinen Zettel geschrieben hast, wird Dir wahrscheinlich Deine Idee nicht mehr einfallen.

Also - auch wenn es Dir schwer fällt - solltest Du nachts Deine Ideen aufschreiben, damit Du sie später nutzen kannst.

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Von berühmten Erfindern ist der Entspannungseffekt übrigens häufig genutzt worden. So ist über Artur Fischer bekannt, dass er viele Ideen unter der Dusche entwickelt hat: "Viele Ideen beim Duschen"

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